erinnerst du dich an die Ausgabe, in der es darum ging, dass jeder Mensch in deinem Umfeld ein Geschenk, eine Strafe oder auf jeden Fall eine Aufgabe für dich darstellt?
In einem Kapitel meines Buchs habe ich uns Menschen in verschiedene Kategorien eingeteilt. Ich bin total gespannt, ob du eine Freundin, einen Bekannten oder gar dich selber in einer dieser Kategorien wiederfindest.
1. Die Fischer
Sie berichten ständig darüber, wer sie alles angesprochen, angebaggert, begehrt, bewundert, toll, schön, jung und sexy gefunden hat. Hungrig nach Bestätigung lassen sie diese Geschichten auch in unpassenden Momenten ins Gespräch einfließen, bis man endlich zugibt: »Das stimmt, du siehst wirklich super aus für dein Alter«, oder »Das glaube ich dir, dass du nicht mal einkaufen gehen kannst, ohne angeflirtet zu werden« Oder die Fischer bevorzugen die negative Formulierung, die statt einer Bestätigung eine Gegendarstellung des Gesprächspartners verfolgt. Sie sagen zum Beispiel: »Ach, ich bin so dick, kein Wunder, dass mich niemand toll findet« Wenn man darauf nicht sowas Ähnliches wie: »Ach was, du bist doch nicht dick und jeder findet dich toll. Überhaupt kenne ich niemanden, der so toll ist wie du…« entgegnet, kann es passieren, dass man den Rest des Abends ein Flunschgesicht vor sich hat.
Ich persönlich würde mich in die Kategorie „Fischerin mit kritisierender Formulierung und der Absicht, dem Gesprächspartner eine Gegendarstellung zu entlocken“ einordnen. Zumindest früher. Seit immer seltener Gegendarstellungen oder Widerworte kommen, wenn ich sage, dass ich alt und dick bin, habe ich mir das weitgehendst abgewöhnt.